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Unser Kommentar zum Horizont-Artikel „Community-Medien aus der Hauptstadt“

Das Branchenmagazin Horizont hat in einem aktuellen Artikel unter dem Titel „Community-Medien aus der Hauptstadt“, dass Thema „Ethnomedien“ behandelt.

Dazu haben wir einige Insights und Kommentare. Mit unserer Aufklärungsarbeit wollen wir dazu beitragen, dass das Thema „ethnienspezifische Kommunikation“ in Österreich salonfähig wird. Es bedarf einer kritischen Beobachtung und Auseinandersetzung sowie seriöser Berichterstattung.

  1. Die Aussage von Herrn Bräuhofer, dass “rund 70% der besagten Medien einen türkischen Hintergrund haben” ist nicht verifizierbar und kann daher nicht als seriöse Quelle angesehen werden. Es gibt dazu in Österreich schlichtweg kein belastbares Datenmaterial, es kann sich daher also lediglich um eine persönliche Schätzung ohne Anspruch auf Vollständigkeit handeln.
  2. Mit Ausnahme des Magazins Biber, lassen die anderen zwei in dem Artikel erwähnten Printtitel die jeweils genannten Auflageangaben nicht durch die ÖAK überprüfen. Daher sind diese Angaben mit äußerster Vorsicht zu genießen und halten unserer Beurteilung nach auch keiner seriösen Überprüfung (Audit) stand – was auch der Grund ist weshalb in diesen ganzen Magazinen überwiegend politische und politiknahe Inserate zu finden sind und nur sehr wenige bzw. so gut wie gar keine aus der Privatwirtschaft.
  3. Zur Aussage von Herrn Jungwirth, dass es auf Okto TV Sendungen in Ex-Jugoslawisch gibt weisen wir darauf hin, dass es eine solche Sprache nicht (mehr) gibt. Die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien haben ihre eigene Landessprache- und Schrift und diese jeweilige Landessprache wird auch von jenen Personen mit familiären und / oder kulturellen Wurzeln in diesen Ländern in Österreich gesprochen. Soll heißen: Kroaten sprechen Kroatisch, Serben sprechen Serbisch, Mazedonier sprechen Mazedonisch, usw. Dazu nachstehend der Link zu einem aktuellen und interessanten Artikel auf kurier.at wo Mirad Odobašić auch auf dieses Thema näher eingeht: https://kurier.at/mehr-platz/es-ist-verdammt-kompliziert-das-jugo-einmaleins/401752779
  4. Die Erläuterung von Herrn Bräuhofer im letzten Absatz des Artikels, “die Jungen interessieren sich nicht mehr für Ethno-Programme und sind im Mainstream angekommen,…” ist zwar insofern richtig, dass es, wie beim allgemeinen Trend der Gesamtbevölkerung, auch bei den ethnischen Zielgruppen eine verstärkte Hinwendung zu Social Media gibt, allerdings wurde hier ein ganz entscheidender Aspekt vollkommen ausgespart. Nämlich, dass vor allem die jüngeren Zielgruppen deutlich mehr und intensiver Medien, insbesondere Digital und TV, aus jenen Ländern konsumieren in denen ihre familiären und/oder kulturellen Wurzeln liegen.

Das zeigen die Statistiken des AT Traffics jener Medien aus Serbien, die wir in unserem Portfolio haben, sehr deutlich. Und bei Medien aus der Türkei haben wir dieses Datenmaterial (obwohl wir diese Zielgruppe nicht ansprechen aber eben zum Vergleich) auch vorliegen und hier ist es genau die gleiche Situation. Ergo ist daraus zu schließen, dass das auch bei allen anderen ethnischen Zielgruppen in Österreich so ist.

In Österreich hat das nur bisher (fast) niemand überzuckert, dass diese Medien aus dem Ausland immer mehr an Einfluss auf die jeweilige Zielgruppe gewinnen – dabei geht es nicht ausschließlich darum, dass die “Ausländer” kein Deutsch sprechen, ganz im Gegenteil, sondern es geht um den Content dieser Medien von dem sich die Zielgruppen sehr angesprochen fühlen.

Zusammenfassend ist zu dieser Thematik besonders wichtig zu wissen, dass diese ganzen in Wien produzierten “Ethnomedien” überwiegend künstlich von der Politik am Leben erhalten werden. Ohne Inserate aus politischen und politiknahen Bereichen würde keines dieser Medien mehr existieren. Die Situation ist paradox: Die Politik buttert vergleichsweise hohe Summen in irgendwelche ethnische Medien, die, Hand aufs Herz, hinsichtlich Inhalt, Organisation, Aufmachung, usw. sehr amateurhaft gemacht sind, in der Hoffnung damit die jeweilige Zielgruppe zu erreichen aber lässt vollkommen außer acht, dass die Zielgruppen vor allem Medien aus der “alten oder zweiten Heimat” konsumieren.

Das lässt sich auch ganz einfach überprüfen in dem man sich zB. die Printausgaben des laufenden Jahres und / oder aus dem Jahr 2020 dieser Medien ansieht oder bei der RTR die Daten abfragt. Dann wird man sehr rasch erkennen, dass die überwiegende Mehrheit der Inserate aus der Politik und dem politiknahen Bereich kommen.

 

Vermeiden Sie Fehler. Lassen Sie sich von uns beraten. Wir wissen, worauf es ankommt!

Richten Sie Ihre Anfragen bitte per Mail an office@rudnik.at 

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